Arbeiten als Assistenzarzt – was sind die Besonderheiten?
Wenn man zum Abschluss des Medizinstudiums die Approbation erhält, hat man damit die Erlaubnis, die Tätigkeit als Arzt aufzunehmen. Doch ist es so, dass man sich weiterhin noch in der Fortbildung befindet, da man ja noch keine Facharzt-Ausbildung beendet hat. Als Approbation bezeichnet man die staatliche Erlaubnis, einen Beruf ausüben zu können. Man darf sich Arzt nennen. Vielleicht auch Doktor, wenn man bereits eine Doktorarbeit fertig hat. In den ersten Berufsjahren wird man generell meist als Assistenzarzt bezeichnet.
Spezialisierung auf den Fachbereich
Diese Jahre sollen dazu dienen, sich auf ein bestimmtes medizinisches Fachgebiet spezialisieren zu können. Das kann beispielsweise die Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie, Kardiologie oder Anästhesie sein. Der Berufsweg eines Assistenzarzt beginnt normalerweise in einer Klinik. Dort ist man ein Arzt in Weiterbildung auf dem Weg hin zu einem Facharzt. Seit einigen Jahren ist die Beizeichnung Assistenzarzt tatsächlich nicht mehr üblich. Denn beim 113. Deutschen Ärztetag wurde im Jahr 2010 beschlossen, dass die Bezeichnung „Arzt in Weiterbildung“ oder auch „Weiterbildungsassistent“, dem aktuellen Stand eines jungen Mediziners mehr entspricht.
Es kommt auf die Fachrichtung an, wie lange die Zeit als Assistenzarzt dauert. Es können fünf bis sechs Jahre sein. In dieser Zeit hat man einen Weiterbildungskatalog zu erfüllen. Dieser wird von der jeweiligen Landesärztekammer festgelegt. Wenn die Zeit vorüber ist, kommt die Facharztprüfung. Assistenzarzt Stellenangebote findet man zum Beispiel beim Stellenmarkt des Deutschen Ärzteblattes.
Die Aufgaben des Assistenzarzts
Als Medizinstudent steigt man meist in den Job als Assistenzarzt direkt an einer Uniklinik oder einem Krankenhaus ein. Dann steht man aber noch nicht sofort mit an einem OP-Tisch. Man betreut zunächst auf einer Station die Patienten, ist mit bei der täglichen Visite dabei, führt Untersuchungen durch oder kann Therapien anordnen. Als Stationsarzt ist man der erste Ansprechpartner, nicht nur für Patienten, sondern ebenso für das Pflegepersonal.
In der ersten Zeit gehören die folgenden Aufgaben zur Tätigkeit eines Assistenzarztes:
- Die stationäre Aufnahme von Patienten
- Die Eingangsuntersuchung und Diagnose
- Blutabnahmen
- Die Anordnung von Laboruntersuchungen
- Die Behandlung von Patienten
- Die Anordnung von Therapien
- Das Zusammenstellen von Therapieplänen
- Die Visite
- Die Verordnung von Medikamenten
- Die Dokumentation von Untersuchungen, Behandlungen sowie Therapien in der Krankenakte
- Die Abschlussuntersuchung, Entlassung sowie Erstellung des Arztbriefes an den Hausarzt eines Patienten
Alltag kann herausfordernd und abwechslungsreich sein
Es mag etwas nach Routine klingen, aber der Alltag des Assistenzarztes kann schon herausfordernd und abwechslungsreich sein. Man muss berücksichtigen, dass ein Assistenzarzt vom ersten Arbeitstag an eine sehr hohe Verantwortung trägt. Natürlich gibt es immer einen Vorgesetzten, aber der Assistenzarzt muss sehr viel selbst entscheiden. Man sollte also gerne selbständig und diszipliniert arbeiten können.
Neben der Arbeit mit den Patienten musst man als Assistenzarzt ebenso Verwaltungs- und Büroarbeiten erledigen und benötigt eine ganze Palette von Fähigkeiten und Skills, um seinen beruflichen Erfolg zu manifestieren. Vom Oberarzt oder dem direkten Vorgesetzten bekommt man ein regelmäßiges Feedback, damit man seine Praxiserfahrungen noch stärker vertiefen kann.
Teamfähigkeit ist gefragt
Als Assistenzarzt bringt man vom Studium viel theoretisches Wissen mit. Man benötigt dazu allerdings noch Erfahrung sowie Unterstützung, damit man die Fälle in der Praxis richtig einschätzen kann. Als Assistenzarzt ist es wichtig, dass man im Team (mit anderen Ärzten und Pflegepersonal) arbeiten kann.