Die Aroniabeere – gesund, lecker, vielseitig verwendbar

Was ist die Aroniabeere?

Die Aroniabeere, auch Schwarze Apfelbeere und in manchen Regionen Deutschlands auch Schwarze Eberesche genannt, ist die Frucht des Aroniastrauches. Diese Pflanze mit dem lateinischen Namen Aronia melanocarpa gehört zur Familie der Rosengewächse. Ihre ursprüngliche Heimat ist Nordamerika bzw. Kanada. Die indigene Bevölkerung trocknete die schwarzen oder dunkel-lila Beeren und verwendete sie hauptsächlich als Winter-Proviant. Auch ein Tee wurde aus den schmackhaften Beeren und aus den Blättern des Aroniastrauches hergestellt.

Am Ende des 19. Jahrhunderts kam der Aroniastrauch dann nach Russland. Der bekannte russische Botaniker Iwan Mitschurin experimentierte mit der Pflanze und stellte fest, dass sie sehr robust war und mit den oft rauen klimatischen Bedingungen Russlands sehr gut zurecht kam. Er züchtete spezielle Sorten von Aroniasträuchern und es ist hauptsächlich ihm zu verdanken, dass Aronia in den Ländern der damaligen Sowjetunion in großem Stil landwirtschaftlich angebaut wurde, aber auch in Parks und privaten Gärten Einzug hielt. Aroniasträucher sind anspruchslos und auch in unserem Klima winterhart.

In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts kamen Aroniasträucher auch in der DDR in Mode. Anfangs wurden sie vor allem als Pflanzenfarbstoff für die Lebensmittelindustrie und als Zierstrauch genutzt Erst seit etwa 30 Jahren ist die Aroniabeere auch in Deutschland als sehr leckere und gesunde Frucht bekannt geworden. Heute werden aus ihr Säfte, Smoothies, Liköre, Wein und Marmeladen hergestellt. Sie sind beliebt als Beimischungen für Früchtetee und sind gute Vitaminlieferanten. Frische Aroniabeeren kann man pur naschen, aber auch ins Müsli oder zum Eis geben und Obstkuchen mit ihnen belegen Es werden ihnen sogar gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesprochen.

Wie sieht die Aroniabeere oder Schwarze Apfelbeere aus und wie schmeckt sie?

Der Aroniastrauch wird 1 bis zu 3 Meter hoch und hat kleine rundliche Blätter, die sich im Herbst rötlich verfärben und im Winter abgeworfen werden. Die traubenartigen weißen Blütenstände duften angenehm. Die Aroniafrüchte oder eigentlichen Scheinfrüchte sind in reifem Zustand schwarz oder dunkel-violett, glänzend und je nach Sorte 6 bis 16 mm groß. Sie wachsen in Dolden von bis zu 30 Früchten. Das Fruchtfleisch reifer Aroniabeeren ist rötlich. Das Innere einer aufgeschnittenen Beere sieht wie ein kleiner Apfel aus, daher der Name Apfelbeere. Der Geschmack ist leicht säuerlich, süßlich, feinherb und angenehm. Er erinnert ein wenig an Heidelbeeren.

Welche Inhaltsstoffe hat die Aroniabeere?

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen der Aroniabeere gehören:

Verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe, Anthocyane, Procyanidine, Flavonole, organische Säuren, Tannine und Chlorogensäure, Glucose, Fructose, Proteine und etwas Fett. Nicht verschwiegen werden darf allerdings auch, dass Aroniabeeren auch leicht giftig sind. Sie enthalten eine Spur des zyanogenen Glycosides Amygdalin (Blausäure). Es kommt zum Beispiel auch in den Kernen von Pfirsichen, Aprikosen, Pflaumen oder in Bittermandeln vor. Allerdings ist der Gehalt an Blausäure in der Aroniabeere sehr gering und liegt bei 0,6 bis 1 Milligramm pro einhundert Gramm Frucht. Deshalb ist der Genuss kleinerer Mengen an frischen Beeren gesundheitlich nicht bedenklich. Beim Erhitzen wird das Amygdalin weitgehend zerstört, verarbeitete Früchte können deshalb unbedenklich zu sich genommen werden.

Wie wird die Aroniabeere angebaut, geerntet und verarbeitet?

Natürlich kann Aronia im heimischen Garten als Hecke oder auch als Solitärstrauch angepflanzt werden. Sie bietet fast das ganze Jahr über einen tollen Blickfang, sowohl in der Blütezeit im Frühjahr als auch mit den Früchten im Spätsommer und der Laubfärbung im Herbst. Im Fachhandel, im Gartencenter oder über den Onlinehandel lassen sich kleinere Sträucher problemlos beziehen. Auch das Ziehen aus Samen und aus Stecklingen ist möglich. Die recht anspruchslose Aronia stellt keine großen Ansprüche an den Boden, verträgt gelegentliche Trockenperioden, starke Sonneneinstrahlung und Frost bis weit unter minus 20 Grad Celsius. Ab dem 2. Standjahr können die reifen Beeren zwischen Ende August und Mitte September geerntet werden. Mittlerweile gibt es in Mitteleuropa und damit auch in Deutschland auch den kommerziellen Anbau von Aronia auf größeren Plantagen.