Fäsölchen
Bei der sogenannten Fäsölchen handelt es sich um eine Art Bohne, welche im botanischen Bereich auch als Phaseolus vulgaris L bezeichnet wird. Im Volksmund finden sich für dieses Gewächs auch die Bezeichnungen Bräckbohne, Budenbohne, Buschbohne, Chrücherli, Fisole, Gartenbohne, Gruberli, Kriechbohne, Phasaeli, Staudenbohne, Strauchbohne, Türkische Erbse, Welsch Bohne und Witte Bohne.
Bekannt ist die Bohne von Indianerstämmen in Südamerika und die ältesten Samenfunde stammen aus Gräbern in Peru. In früheren Zeiten diente diese Bohne dort als Nahrungsmittel und ist heute europaweit verbreitet.
Bei der Bohne handelt es sich um eine linkswindende, einjährige Schlingpflanze, die bis zu 50 cm hoch wird. Man erkennt sie an botanischen Merkmalen wie den dreizähligen Blättern, traubenartig angelegten Blütenständen in den Blattachseln und der Hülse als Frucht, die die nierenförmigen Samen enthalten.
Die Bohne als vielseitiges Nutzprodukt
Bezogen auf den alten Volkglauben, galt die Bohne als ein erotisches Symbol, wobei sie allerdings auch zu vielseitigen Zwecken genutzt wurde und nicht alleinig als Nahrungsmittel diente. Beispielsweise wurde das Mehl, welches aus den Schalen der Bohne gewonnen wurde, zum Schminken genutzt und um Umschläge herzustellen. In der heutigen Zeit werden die getrockneten Schalten der Bohne für Medikamente verwendet. Angebaut wird die Pflanze zu diesem Zweck vor allem in Bulgarien, Ungarn, ehem. SU und ehem. Jugoslawien. Geerntet werden die Früchte der Bohne grundsätzlich dann, wenn die Hülse aufgeplatzt ist. Hierbei werden die Samen entfernt und die Fruchtschalen werden in der Sonne getrocknet.
Bohnenschalen und ihre entwässernde Wirkung
Da die Schalen der Bohne eine entwässernde Wirkung haben, werden sie unterstützend zur Behandlung von Erkrankungen eingesetzt, die die ableitenden Harnwege betreffen. Man nimmt sie beispielweise in Form von Tee ein oder als Fertigmedikament.