Hanfnessel

Als Hanfnessel werden Brennnessel-Arten bezeichnet, die medizinisch verwendet wird. Zu diesen Arten gehören die große Brennnessel, botanisch Urtica dioica L., sowie die kleine Brennnessel oder auch botanisch Urtica urens L. Im Volksmund kennt man sie auch als Donnernessel, Hanfnessel, Nessel, Saunessel und Senznettel. Die Hanfnessel wächst insbesondere in den gemäßigten Zonen der nördlichen Breitengrade und kommt ebenso auch in Südafrika, den Anden und Australien vor.

Die große Brennnessel kann eine Höhe von 1,50 Metern erreichen, während die kleine maximal 45 cm groß wird. Im Bereich der Arzneiherstellung werden Blätter, das Kraut und die Wurzeln verwendet und in früheren Zeiten auch die Samen. Die Pflanze gehört zu den älteren Arzneipflanzen und hat ein sehr breit gefächertes Anwendungsfeld. Bereits seit dem 1. Jahrhundert findet sie Erwähnung im Bereich der Heilung und wurde früher insbesondere bei Nasenbluten eingesetzt sowie auch bei Hundebissen, Geschwüren, sowie Lungen- und Brustfellentzündungen. Auch wurden teilweise rheumatische oder gelähmte Glieder mit frischen Brennnesselblättern gepeitscht und auch die Römer schlugen sich mit Brennnesseln, um die Blutzirkulation anzuregen und Wärme zu erzeugen.

Darüber hinaus enthalten Brennnesselblätter und das Brennnesselkraut verschiedene Mineralsalze wie beispielsweise Kalzium- und Kaliumsalze sowie Kieselsäure. Die Wurzeln der Brennnessel enthalten dagegen Phytosterine wie Sitosterin sowie auch Cumarine wie Scopoletin. Eingesetzt werden Brennnesseln bei Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Ein Tee, der aus Brennnesselkraut hergestellt wird, eignet sich zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und ebenso auch zur Behandlung von Nierengrieß.

Auch erhöhen Zubereitungen aus Brennnesselwurzel die Menge bei der Blasenentleerung dadurch, dass sie das Miktionsvolumen erhöhen, stärken den Harnfluss und verringern darüber hinaus auch die Restharnmenge. Aus diesem Grund werden Brennnesselwurzel und der daraus zubereitete Tee traditionell dann eingesetzt, wenn Schmerzen beim Wasserlassen bestehen und ebenso auch bei BPH, einer gutartigen Prostata-Vergrößerung oder auch benigner Prostata-Hyperplasie.