Kalter Knieguss

Ein sogenannter kalter Knieguss dient insbesondere der Senkung des Blutdrucks, er wirkt entstauend und durchblutungsfördernd. Arterien werden erweitert und die Venen durch die Anwendung gekräftigt. Darüber hinaus ist seine Wirkweise beruhigend, schlaffördernd und anregend in Bezug auf die Organe des kleinen Beckens und die Geschlechtsorgane. Angewendet wird ein kalter Knieguss bei vasomotorisch bedingten Kopfschmerzen, besser bekannt als Migräne, arteriellen Durchblutungsstörungen der Beine leichten Grades, bei Krampfadern und Ödeme der Beine, Prellungen, Ergüssen und Schleimbeutelentzündungen im Kniebereich.

Um eine solche Anwendung durchzuführen, wird ein Gummischlauch von 1,5-2 m Länge und 2 cm Durchmesser benötigt oder auch ein oder Gießhandstück. Begonnen wird am rechten Bein, wobei zuerst die Außenseite des Fußes an der Außenseite des Unterschenkels aufwärts bis knapp übers Knie begossen wird. Hier wird einen Moment verweilt, bevor es anschließend an der Innenseite abwärts geht. Danach wird die Anwendung am anderen Beim wiederholt und am Schluss werden beide Fußsohlen übergossen.

Zu beachten ist allerdings, dass die zu behandelnden Körperteile vor dem Guss warm sein müssen. Im Anschluss sollte sich der Patient  nicht abtrocknen, sondern nur abtupfen. Eine Wiedererwärmung sollte durch Bewegung erfolgen oder durch Bettruhe. Das Wasser sollte bei einem solchen Guss möglichst kalt sein, grundsätzlich unter 18°C. Wichtig ist auch, dass bei einem senkrecht nach oben gehaltenem Schlauch das Wasser etwa eine Handbreit hervorsprudelt. Der Guss sollte so durchgeführt werden, dass das Wasser den Körperteil mantelartig umhüllt, spritzen sollte es auf keinen Fall.

Die Anwendung sollte nicht erfolgen bei niedrigem Blutdruck, Menstruation, Schmerzen des Ischiasnervs, Nieren- und/oder Blasenentzündung sowie Frieren und Frösteln.