Lendenwickel, kalt

Kalte Lendenwickel weisen eine krampflösende Wirkung auf und dienen der Anregung der Verdauungstätigkeit, sind Parasympathikoton, schlaffördernd und blutdrucksenkend. Angewendet werden sie bei Verstopfung und funktionellen Oberbauchbeschwerden, bei einem Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür, bei Gastritis, bei Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gallenblasenentzündung und arteriellem Bluthochdruck, bei Nervosität und Einschlafstörungen.

Für eine entsprechende Anwendung wird ein Leinentuch von 50 x 190 cm benötigt, ein 60 x 190 cm großes Baumwolltuch als trockenes Zwischentuch und ein Wolltuch von 55 x 190 cm als Außentuch. Bei dem Wickeltuch handelt es sich um das schmalste Tuch und bei dem Zwischentuch um das breiteste, wobei das Wolltuch in der Breite dazwischen liegen sollte und etwas länger ist als die anderen Tücher. Darüber hinaus wird natürlich noch kaltes Wasser benötigt.

Zur Anwendung wird das Leinentuch in das Wasser getaucht und ausgewrungen. Danach wird es so um den Körper gelegt, dass es bis zur Mitte der Oberschenkel reicht. Darüber wickelt man dann das Baumwolltuch und bedeckt dieses mit dem Wolltuch. Die Einwirkzeit beträgt etwa 60 Minuten. Wird der Wickel nach 10 Minuten noch als kalt empfunden, so sollte Wärme von außen zugeführt werden. Dies kann durch eine Wärmflasche erfolgen.

Auf die Anwendung ist zu verzichten bei Menstruation und bei Entzündungen der Harnwege.