Digitale Überlastung und das Burnout-Syndrom
In der heutigen, stark vernetzten Welt spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle im täglichen Leben und im Berufsleben. Sie hat einerseits erhebliche Vorteile gebracht, indem sie Kommunikation und Arbeitsabläufe effizienter gestaltet hat, andererseits birgt sie auch Risiken. Ein zunehmend beachtetes Phänomen ist die digitale Überlastung, die das Burnout-Syndrom verursachen oder verschlimmern kann.
Die Digitalisierung und die Auswirkungen auf die Psyche
Digitalisierung beeinflusst tiefgreifend die menschliche Psyche. Der ständige Informationsfluss, die Erwartung, immer erreichbar und reaktionsschnell zu sein, sowie die Verschmelzung von Arbeit und Privatleben durch digitale Technologien führen häufig zu Stress und Überlastung.
Neue Kommunikationskanäle und Arbeitsmethoden, die aus der Digitalisierung resultieren, erhöhen die Informationsüberlastung. Die Möglichkeit, jederzeit und überall zu arbeiten, erzeugt bei Arbeitnehmern das Gefühl, nie wirklich „abzuschalten“. Der schnelle technologische Wandel und die damit verbundene Notwendigkeit, ständig neue Fähigkeiten zu erlernen und sich anzupassen, steigern das Stressniveau.
Der permanente Zugang zu digitalen Geräten und die damit verbundene ständige Erreichbarkeit führen zu Schlafstörungen. Schlafmangel wiederum stellt einen bekannten Risikofaktor für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen dar.
Wann ist man „digital überlastet“?
Eine digitale Überlastung liegt vor, wenn die Anforderungen der digitalen Welt die Bewältigungskapazitäten des Einzelnen übersteigen. Anzeichen dafür sind ständige mentale Erschöpfung, ein Gefühl der Überforderung durch die Menge an Informationen und Kommunikationsanforderungen, Schlafstörungen, verminderter Fokus und Konzentration, sowie ein Gefühl des Kontrollverlusts.
Die digitale Überlastung äußert sich oft in Form von Stresssymptomen. Diese Symptome sind sowohl physisch, wie Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und Müdigkeit, als auch psychisch, wie Reizbarkeit, Unruhe, Angst und depressive Stimmung.
Digitale Überlastung führt zudem zu einer geringeren Arbeitszufriedenheit, sinkender Arbeitsleistung und einer erhöhten Absicht, den Arbeitsplatz zu wechseln.
Herausforderungen der modernen Arbeitswelt
Die moderne Arbeitswelt bringt durch die ständige Verfügbarkeit von Technologien und Informationen besondere Herausforderungen mit sich. Der Druck, ständig erreichbar zu sein und sofort auf E-Mails oder Nachrichten zu reagieren, resultiert in langen Arbeitszeiten und einem verschwommenen Übergang zwischen Arbeit und Freizeit. Das Gefühl, nie „abschalten“ zu dürfen, zählt zu den Hauptursachen für digitale Überlastung und Burnout.
Die Schnelligkeit des technologischen Wandels trägt ebenfalls zur Überlastung bei. Die ständige Notwendigkeit, sich anzupassen und neue Fähigkeiten zu erlernen, erzeugt Stress und kann zur digitalen Überlastung führen.
Der Umgang mit digitaler Überlastung und Burnout
Effektives Stressmanagement ist essentiell im Umgang mit digitaler Überlastung und Burnout. Unternehmen sollten Maßnahmen ergreifen, um digitale Überlastung zu reduzieren und einen gesunden Umgang mit digitalen Technologien zu fördern. Dazu gehören klare Kommunikationsrichtlinien, regelmäßige Pausen und die Förderung von Entspannungstechniken.
Individuen müssen auch lernen, ihre digitalen Gewohnheiten zu überprüfen und zu ändern, um die digitale Überlastung zu verringern. Dazu gehört die Begrenzung der Bildschirmzeit, die Festlegung von Zeiten, in denen man „offline“ ist, und die Nutzung von Technologien zur Verbesserung des Wohlbefindens, wie Apps zur Achtsamkeit oder zur Verbesserung des Schlafs.
In einigen Fällen kann professionelle Hilfe notwendig sein, insbesondere wenn Burnout Symptome vorliegen. Therapeuten und Psychiater sind geschult, Menschen dabei zu helfen, mit Stress umzugehen und Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Sie können auch bei der Diagnose und Behandlung von Burnout und anderen psychischen Erkrankungen helfen.